(German) Zu "Ran an die Buletten" von Elisabeth Raether, ZEITmagazin #33, 17. Juli 2014
Die Titel-Story des ZEITmagazins Nummer 33 vom 17. Juli 2014 heißt "Ran an die Buletten" und ist eine verzweifelte Kampagne von Elisabeth Raether, die Reputation der Fleisch-Esser wiederherzustellen: Weiter Fleisch essen aber weniger schlecht fühlen dabei. Zum Untertitel "Warum fleischlose Ernährung größer Käse ist" wird keine schlüssige Argumentation geliefert, auch sonst werden keine ernstnehmbaren Schlüsse angeboten. Ich hatte erst überlegt, selbst mit dem digitalen Rotstift ranzugehen, eine ernsthafte Analyse des Textes auszuarbeiten, aber das erscheint mir inzwischen als Zeitverschwendung. Nur zwei Zitate möchte ich bringen:
[..] Fleischessen ist der Genuss der Ignoranten geworden, wie SUV fahren und Kette rauche. Ich schreibe im ZEITmagazin eine wöchentliche Rezeptkolumne. Wenn ich etwas zu Hähnchen oder Hackbällchen schreibe, bekomme ich vorwurfsvolle E-Mails und Onlinekommentare.
Hier findet sich also die Motivation zum Schreiben des Artikels.
Der Verzicht [auf Entrecôte] wäre kein Geringer. [..] Haben wir nicht so etwas wie eine moralische Verpflichtung, uns am Leben zu erfreuen?
Ohne Worte. Ein paar der Kommentare zum Artikel online sind recht gut oder amüsant. Meine Verwunderung auf den Punkt bringt dieser Kommentar von Nutzer "Bird Henning":
Wie kann es sein, dass die ZEIT soetwas veröffentlicht? Gibt es keine Verantwortlichen, die so einen Bockmist verhindern können? Oder darf da jeder schreiben was er will und es wird unter die Menschen gebracht? Ich bin jedenfalls sprachlos, so etwas hier in einem doch so "seriösen Magazin" zu lesen.
Die Kommentare und die sieben "widerlegten" Annahmen finden sich auf der Seite des Magazins. Den gesamten Artikel müsste man kaufen, aber davon möchte ich explizit abraten: Das wäre Geldverschwendung.